Die jüdische Migration nach Shanghai erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als hundert Jahren, von Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts, und hatte einen Einfluss auf die Kultur und Entwicklung der Stadt. Shanghai war während des Zweiten Weltkriegs Ziel von mehr als 20.000 jüdischen Flüchtlingen. Obwohl im Lauf der Jahre der jüdische Bevölkerungsanteil geschrumpft ist, ist der jüdische Einfluss in der ganzen Stadt nach wie vor sichtbar und spürbar. Hier sind einige der interessanten Orte, an denen Sie sich ein Bild von der jüdischen Geschichte in Shanghai machen können.
Das Museum befindet sich in einer alten Synagoge aus dem Jahr 1927 und beleuchtet die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als Shanghai für viele europäische Juden eine Stadt der Zuflucht war. Die Ausstellung veranschaulicht die damalige Situation in Europa und Shanghai. Die Ausstellungsstücke sind Beiträge der jüdischen Diaspora. In einem weiteren Gebäude wird eine Multimedia-Ausstellung über ehemalige jüdische Einwohner in Shanghai gezeigt.
Eintrittsgebühr: 50 RMB
Öffnungszeiten: 09:00-17:00 Uhr, letzter Einlass um 16:30 Uhr
Durchschnittlich benötigte Zeit für diese Aktivität: 1 Stunde
Der Park Huoshan wurde im Jahr 1917 angelegt und war während des Zweiten Weltkriegs Treffpunkt für die jüdische Bevölkerung in Shanghai. Ein Haus, das von jüdischen Flüchtlingen bewohnt wurde, steht immer noch im Park. In der Parkanlage befinden sich auch die letzte Ruhestätte der Eltern des ehemaligen israelischen Premierministers Yitzhak Rabin und das einzige Denkmal der Stadt für die jüdische Gemeinde in Shanghai. Der Park zählt bis heute zu den Juwelen der Stadt.
Eintrittsgebühr: keine
Öffnungszeiten: 05:00-21:00 Uhr (Mai bis Oktober), 06:00-18:00 Uhr (November bis April)
Durchschnittlich benötigte Zeit für diese Aktivität: weniger als 1 Stunde
Das ehemalige jüdische Klubhaus wurde 1911 als Klub für die gesamte Gemeinde gegründet und ist ein schönes Beispiel für die Architektur im Stil der europäischen Renaissance. Das Haus ist bekannt dafür, dass dort Nachrichten über die Gründung des Staates Israel sowie die Rede von Premierminister David Ben-Gurion 1948 vorgelesen wurden. Der Club beherbergt heute das Konservatorium für Musik. Die Musik in Shanghai ist stark jüdisch beeinflusst, viele der führenden Musiker der Stadt lernten von jüdischen Lehrern aus Zentraleuropa und Russland.
Obwohl das Gebäude nicht öffentlich zugänglich ist, können Sie sich auf dem weitläufigen Gelände frei bewegen und Fotos vom Haus machen.
Durchschnittlich benötigte Zeit für diese Aktivität: weniger als eine Stunde
Die Villa Moller am Rande des französischen Stadtteils ist eines der zahlreichen Herrenhäuser aus der Kolonialzeit. Sie besticht durch ihr kompliziertes Tudorgotik-Design aus braun gekachelten Elementen. Das Haus des schwedischen Schiffsmagnaten Eric Moller wurde 1936 erbaut und 2001 renoviert. Es ist heute ein Hotel.
Das Familienunternehmen Moller war in der Schifffahrt und im Schiffbau tätig. In Shanghai erweiterte es seinen Wirkungsbereich um Reedereien, Versicherungen, Immobilien und Investitionen. 1913 übernahm Eric Moller das Familienunternehmen und führte es zum Erfolg. Mitte der 1920er Jahre beschloss Moller, ein Haus für seine Familie mit sechs Kindern sowie seinen Hunden und Katzen zu bauen. Das Ergebnis ist das prächtige Herrenhaus, das Sie heute bestaunen können.
Durchschnittlich benötigte Zeit für diese Aktivität: weniger als 1 Stunde
Das Hotel des Friedens, ein Meisterwerk im Art Déco-Stil, wurde vom jüdischen Finanzier Sir Victor Sassoon, dem Enkel des Führers der jüdischen Gemeinde in Bagdad, erbaut. Sassoons Familie beherrschte die Bereiche Geschäfte, Finanzen und Immobilien im frühen zwanzigsten Jahrhundert in Shanghai. Sassoon wollte mit dem 1929 errichteten Hotel „das modernste und östlich vom Suez schönste Hotel“ bauen. Das Hotel hieß ursprünglich Hotel Kathai.
Bis 1949 galt das Hotel als Sinnbild für Opulenz in einem wirtschaftlich florierenden Shanghai, dem „Paris des Ostens“. Das Hotel erlangte weltweite Bekanntheit und zählte internationale Persönlichkeiten zu seinen Gästen, darunter Schauspieler, Politiker und Schriftsteller.
Durchschnittlich benötigte Zeit für diese Aktivität: weniger als 1 Stunde
Das zwischen 1918 und 1931 von der jüdischen Familie Kadoories aus Bagdad errichtete Herrenhaus war im Shanghai der Kolonialzeit bekannt unter dem Namen Marmorsaal, da es eine Halle mit Flur und riesigem Ballsaal aus Marmor sowie kunstvollen Kaminen und funkelnden Kronleuchtern hatte. Der Zustand des Hauses ist gut, trotzdem es als Spielplatz für Kinder genutzt wird.
Durchschnittlich benötigte Zeit für diese Aktivität: weniger als 1 Stunde